Eine kleine Auswahl der Hochzeitszeitungen, die ich in den vergangenen Jahren (mit)gestaltet habe.

Ich liebe Hochzeiten und erinnere mich an jede einzelne, die ich besuchen durfte, sehr gerne zurück. Die schönsten Erinnerungen habe ich aber natürlich an unsere eigene Hochzeit. All die Überraschungen und besonderen Augenblicke mit den liebsten Menschen unseres Lebens haben sich in einen Platz ganz tief in meinem Herzen gesichert. Eine Erinnerung, die sich auch fünf Jahre nach der Hochzeit noch einfach in die Hand nehmen lässt, ist unsere Hochzeitszeitung. Ich liebe es, in ihr zu blättern und denke, jedem Brautpaar, das eine gelungene Hochzeitszeitung überreicht bekommt, geht es genau so. Darum soll es in diesem und den folgenden drei Blogbeiträgen um das große Thema Hochzeitszeitung gehen.

Seit der Hochzeit meiner Cousine Brigitte im Jahr 2008 habe ich regelmäßig die Ehre, mit der Erstellung oder der Mitarbeit bei den Hochzeitszeitungen für die Trauungen meiner Verwandten und Freunde betraut zu werden. Ich möchte Euch an meinem Erfahrungsschatz teilhaben lassen und ein paar Tipps geben, wie auch Ihr eine gelungene Hochzeitszeitung gestalten könnt.

Als erstes sprechen wir über das Redaktionsteam und mögliche Stile für Eure Hochzeitszeitung. Was das Team angeht, möchte ich gleich schon mal ein großen Dank voranschicken: Bei den jüngsten Ausgaben habe ich mit meiner Freundin Ann-Kathrin zusammengearbeitet, die Graphikerin ist. Vielen Dank, wir sind ein unschlagbares Team!

Hochzeitszeitung – so wird’s was:

1. Das Redaktionsteam

Du bist der Chefredakteur. Als solcher hältst Du die Fäden für das gesamte Projekt in der Hand. Doch niemand sagt, dass Du deswegen alles alleine machen musst. Stelle Dir ein Team zusammen, das Dich zuverlässig unterstützt – und Dich keinesfalls ausbremst. Je mehr Seiten Du in fremde Hände gibst, desto abhängiger bist Du von der Zuarbeit. Deswegen solltest Du Dir genau überlegen, wer in Dein Redaktionsteam kommt. Ganz oben auf der Liste stehen hier (wenn Du‘s nicht selber bist) die Trauzeugen. Oft sind sie die besten Freunde des Brautpaars und kennen die beiden als solche sehr gut, was sie zumindest schon mal als Ideengeber für die Hochzeitszeitung und als Lieferanten für witzige Anekdoten und Fotos qualifiziert. Auch die Geschwister des Brautpaars bieten sich aus den genannten Gründen an. Sie verfügen zudem über Zugang zu Baby- und Familienfotos. Wichtig ist, dass gegenüber allen, die Inhalte beisteuern sollen, eine rechtzeitige Deadline kommuniziert wird. Rechnet für das Erstellen der Hochzeitszeitung ca. zwei bis drei Monate ein. Ungefähr einen Monat vor der Hochzeit sollten alle Inhalte angeliefert sein, damit noch genügend Zeit für Layout und Druck bleibt.

Die Zusammenarbeit mit dem Team: Bei meiner ersten Hochzeitszeitung für Brigitte und Stefan haben wir uns im Team über mehrere Samstage getroffen, uns kreativ ausgetobt, gemeinsam getextet, Fotos zusammengesucht und nachher sogar alles noch direkt am Laptop für den Druck fertiggemacht. Wir hatten einen Riesenspaß und haben diese Abende beim ein oder anderen Gläschen ausklingen lassen…

Dieser Idealfall dürfte die Ausnahme sein: Oft lässt es die begrenzte Zeit nicht zu oder die Redaktionsmitglieder wohnen zu weit auseinander, um sich regelmäßig zu treffen, so dass die meiste Arbeit online abläuft. Aber vielleicht ist doch zumindest ein persönliches Kick-off Meeting möglich, bei dem über die Ausrichtung der Zeitung gebrainstormt werden kann, denn damit kommen wir zu einem wichtigen Punkt:

2. Der Stil

Für die Hochzeitszeitung meiner Freundin und damaligen Arbeitskollegin Nadine war der Stil schnell klar: Sie war Redakteurin der Zeitschrift “CLIPS”, so dass wir diese als Vorlage genommen und in eine “Wedding-Edition” verwandelt haben.

Viele Hochzeitszeitungen nennen sich „Hochzeits-Express“, „Hochzeit Sonderausgabe“ oder „Schorsch und Ursel – Die Traumhochzeit“. Kann man machen. Viel persönlicher aber ist es, sich schon bei der Wahl des Namens von den Eigenheiten des Brautpaars leiten zu lassen. Überlege Dir also: Welche gemeinsamen Hobbys haben die beiden? Was macht das Brautpaar aus? Wodurch unterscheiden sich die beiden von anderen?

Braut und Bräutigam könnten „Das perfekte Dinner“ gewinnen? Dann lasst Euch vom Thema Küche/Essen leiten und zieht die Hochzeitszeitung als Koch- oder Rezeptebuch auf. Bittet zum Beispiel die eingeladenen Gäste, ihr Lieblingsrezept mit Bild zu schicken und überreicht dem Brautpaar so ein Familienkochbuch.

Die beiden Verliebten tingeln auf Reisen durch die ganze Welt? Super, dann wird die Hochzeitszeitung ein Reisemagazin. Vielleicht mit den geheimen Reisetipps aller Gäste? So haben Braut und Bräutigam für ihre Ehe schon eine große Auswahl an potentiellen Reisezielen.

So könnte eine Doppelseite für ein Hochzeits-Reisemagazin aussehen. Für unsere Freunde Yvonne und Greg haben wir Formentera als Reisetipp gegeben.

Oder sind abenteuerliche Trekkingtouren und Trips in die Natur die große Leidenschaft Eures Brautpaars? Veröffentlichungen im Stil des „outdoor“-Magazins oder von „National Geographic“ bieten sich dann an. Am besten gleich ein paar Zeitschriften beim Kiosk holen und sich von den Rubriken und Beiträgen inspirieren lassen!

Für die Hochzeitszeitung von meiner Schwägerin Nadine mit meinem Cousin Benny haben wir uns von Abenteuer- und Outdoor-Titeln inspirieren lassen. Die beiden sind extrem sportlich auf der ganzen Welt unterwegs – gerade übrigens in Costa Rica und Ecuador.

Eventuell sind Eure Turteltäubchen auch gar nicht so sehr durch ein Hobby verbunden, sondern zeichnen sich eher durch ein auffälliges Auto oder einen besonders modischen Stil aus? Dann wird‘s eben eine Motorsport- oder Fashion-Zeitschrift! Oder ein Tiermagazin, eine Computerzeitschrift, etwas Richtung „Schöner wohnen“, „LandLust“ – oder ein TV-Magazin. Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Hauptsache, es passt zu den beiden!

Achtung! Wenn Ihr Euch für eine Zeitschrift entscheidet, bei der viele Gäste einzelne Seiten beitragen sollen (wie das Rezepte- oder Reisemagazin), achtet unbedingt auf eine frühzeitige Deadline! Erfahrungsgemäß muss man viel erinnern und appellieren, bis man alle Beiträge zusammenhat. Und Ihr braucht logischerweise eine Gästeliste, am besten mit Email-Adressen und Telefonnummern, um die Beiträge anzufragen.

Ihr könnt es Euch einfach machen und die Gäste die einzelnen Seiten fertig anliefern lassen. Stellt Euch dann aber darauf ein, dass Ihr einen wilden Stilmix habt und Onkel Rudolfs Seite wahrscheinlich per Fax oder Post bei Euch eintrudelt und dann von Euch eingescannt werden muss. Harmonischer wird‘s wenn Ihr Euch nur Text und Fotos schicken lasst und das Layout dann „aus einem Guss“ macht. Mehr Arbeit für Euch – aber auch ein deutlich schickeres Ergebnis.

Nächste Woche geht es in dem Blog um Fotos, die Ihr für die Hochzeitszeitung verwenden könnt und um das Thema Layout. Wenn Ihr schon Fragen dazu habt, die Ihr gerne beantwortet haben möchtet, benachrichtigt mich unter mail[at]hamburger-textwerk.de.